Sebastian Gölly
Sebastian Gölly ist Scientist am Institut und zudem Leiter der dort angesiedelten Forschungsstelle für Gewaltprävention und Opferschutz. Er nutzt den am Institut gebotenen Raum für Interdisziplinarität bereits seit Studien(-assistenten-)tagen mit großer Begeisterung. Nach Einblicken in die Praxis, die die Justiz und der Verfassungsgerichtshof geboten haben, sowie einem Masterstudium im Ausland („Master of Criminology, Criminalistics and Police Science“) widmet er sich nun wieder in Forschung und Lehre der Strafrechtswissenschaft (inklusive ihrer europäischen und internationalen Bezüge) sowie deren Schnittstellen zu anderen Fächern und Disziplinen – insbesondere der Kriminologie.
Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen etwa im Bereich des Opferschutzes und der Opferrechte, des Gewaltschutzes, des subjektiven (Un-)Sicherheitsgefühls, strafrechtsbezogenen Fragen der Künstlichen Intelligenz sowie aktueller Kriminalitätsfelder wie Cybercrime oder White-Collar-Crime. Dabei legt er immer auch Wert auf Bezüge zur (Strafrechts-)Praxis – Wissenschaft soll schließlich wesentlich mehr leisten als bloß „Staubfänger“ für Bücherregale hervorzubringen…
- Gölly, Sebastian: Die Stellung des Opfers im Strafverfahren. Zentrale Opferrechte, Rolle des Opfers und verwandte Themen. In: Deixler-Hübner/Mayrhofer (Hg.): Gewaltschutzrecht samt Cybermobbing, Strafrecht und Familienrecht. Wien. Verlag Österreich. 2023. 229-312.
- Gölly, Sebastian; Luef-Kölbl, Heidelinde: Basiswissen Strafrecht und Strafprozessrecht. Wien. LexisNexis. 2023.
- Bergauer/Bernreiter/Gölly/Schmölzer, Access to Telecommunication Data in Criminal Justice. National Report: Austria, in: Sieber/von zur Mühlen/Tropina (Ed.): Access to Telecommunication Data in Criminal Justice. A Comparative Legal Analysis. 2nd revised and expanded edition. Volume 1 (2021), 169-245.
- Gölly, Sebastian: Prozessökonomie und materielle Wahrheit – ein Gegensatz? Strategien zur ökonomischen Erledigung von Strafverfahren und ihre Auswirkungen auf die Ermittlung der (materiellen) Wahrheit am Beispiel des österreichischen Wirtschaftsstrafrechts. Verlag Dr. Otto Schmidt. GVRZ 2/2020.
- Gölly, Sebastian: NE BIS IN IDEM. Das unionsrechtliche Doppelverfolgungsverbot mit Schwerpunkt auf den Regelungen des Schengener Durchführungsübereinkommens. Wien. Jan Sramek Verlag. 2017.
Zur vollständigen Publikationsliste im Forschungsportal der Uni Graz
► “COVIOCRIM” ist ein interdisziplinäres Projekt, das sich der Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Mädchen in Georgien widmet. Im gegenseitigen Austausch sollen interdisziplinäres akademisches Wissen gebündelt und in weiterer Folge Strukturen und Netzwerke aufgebaut werden, um die Herausforderungen im Umgang mit Gewalt gegen Frauen und Mädchen effektiv und nachhaltig zu bewältigen. Es wird vom Österreichischen Partnerschaftsprogramm für Hochschulbildung und Forschung für Entwicklung (APPEAR) gefördert und mit Mitteln der Austrian Development Agency des österreichischen Bundesministeriums für Europäische und Internationale Angelegenheiten umgesetzt.
► "Gewalt im sozialen Nahraum“ - Anhand von über 5.000 Fällen, die in den teilnehmenden Opferschutzeinrichtungen bearbeitet wurden, wurde untersucht, ob und inwiefern Opfer von Gewalt in ihrem sozialen Nahraum das Unterstützungsangebot von Opferschutzeinrichtungen annehmen, Strafanzeige erstatten oder die Erlassung Einstweiliger Verfügungen zum Schutz vor Gewalt beantragen. Dabei wurden insbesondere auch die maßgeblichen Motivationen bei der Entscheidung für oder gegen die Inanspruchnahme der Unterstützung bzw. das Ergreifen dieser Maßnahmen untersucht. Sebastian Gölly führte diese Untersuchung in Kooperation mit den Gewaltschutzzentren Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol sowie der Gewaltschutzstelle Vorarlberg durch. Ziel ist es, durch ein besseres Verständnis der Motivationslagen von Opfern von Gewalt im sozialen Nahraum diese besser unterstützen zu können und Menschen vor künftigen Opferwerdungen zu schützen. Der Ergebnisbericht ist hier im vollen Umfang kostenfrei zugänglich.
► “CRIMHUM” - Modernisierung von Masterstudiengängen für zukünftige Richter, Staatsanwälte, Ermittler unter Berücksichtigung des europäischen Standards für Menschenrechte, ist ein ERASMUS+ Projekt, das von Prof. Schmölzer koordiniert wurde. CRIMHUM zielte darauf ab, die Modernisierung der strafrechtlichen Curricula an fünf Universitäten in Belarus und der Ukraine zu unterstützen. Das Projekt hat sich auf die Entwicklung der Kompetenzen der Absolventen (Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen) konzentriert und stellte Schulungen, methodische Werkzeuge und Indikatoren für die Evaluierung der Lernergebnisse bereit.
Mag. Dr. iur. Sebastian Gölly M.A.
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